Kategorie: Hauptversammlung 2024

„Weitere Schärfungen Ihrer Richtlinien nötig“: Rede von Regine Richter, urgewald

Sehr geehrter Herr Dr. Wenning, sehr geehrter Vorstand, Aufsichtsrat und sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

mein Name ist Regine Richter, ich arbeite bei der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald und vertrete heute hier den Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre.

Erst einmal herzlichen Dank, dass Sie diese HV wieder physisch durchführen, das ändert die Dynamik und das Gespräch grundlegend.

Uns bei urgewald treibt besonders die Klimakrise um und welche Rolle Versicherungen bei ihrer Bekämpfung spielen können. In dem Zusammenhang sind wir große Freunde davon, dass Rück/Versicherungen ihre Unterstützung für fossile Projekte und Unternehmen beenden, weil dies die Realisierung neuer Projekte mindestens erschwert und so viel teurer macht, dass das zumindest im Kohlebereich bereits dazu führt, dass neue Kraftwerke und -minen nicht mehr konkurrenzfähig sind gegenüber neuen Erneuerbaren Projekten und damit nicht mehr, oder zumindest schwerer zu realisieren. Weiterlesen

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„Ludwigshafen ist arm wie eine Kirchenmaus. Wie kann dies sein?“: Rede einer besorgten Bürgerin

Sehr geehrte Damen und Herren des Vorstands und des Aufsichtsrats,
sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!

Ich bin ehemalige Beschäftigte der BASF und wohne in Ludwigshafen. Ich spreche heute als Bürgerin von Ludwigshafen, als sehr besorgte Bürgerin ob der fast katastrophal zu nennenden Entwicklung unserer Stadt. Ich spreche zu dem Verhältnis BASF – Stadt – Geld.

Ludwigshafen ist mit 1,5 Mrd Euro verschuldet – und damit an der Spitze der verschuldeten Kommunen in der Bundesrepublik. Ludwigshafen ist zugleich eine Stadt der Mangelwirtschaft, in der der allgemeine Zerfall offensichtlich ist.

Einige wenige Beispiele: Die Fensterrahmen in den Schulen werden festgeschraubt, weil das Holz morsch ist und die Scheiben sonst herausfallen könnten. Weiterlesen

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„Wie gewährleisten Sie unter den gegenwärtigen Menschenrechtsbedingungen in Russland die Einhaltung Ihrer Sorgfaltspflichten?“: Rede von Tjan Zaotschnaja, ICIPR

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich heiße Tjan Zaotschnaja – als indigene Frau aus Sibirien vertrete ich das Internationale Komitee der Indigenen Völker Russlands (ICIPR) und die Gesellschaft für bedrohte Völker Deutschland.

Ich gehe gleich zu meinen Fragen an die BASF:

  1. Haben Sie im Jahr 2023 Rohstoffe oder andere Erzeugnisse von russischen Unternehmen gekauft und wenn ja, was, welchen Betrag, welche Kosten (in einer Währung), bei welchen Unternehmen?
  2. Im Jahr 2023 wurden laut den aktuellen Rohstoffimportzahlen der DERA aus Russland Nickel und Waren daraus im Wert von 280 Mio € und Nickel in Rohform im Wert von 215 Mio € importiert.
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„Das Massaker von Marikana hat meine ganze Familie zerstört“: Rede von Ndikho Jokanisi Bomela

Ich bin Ndikho Jokanisi Bomela. Ich war neun Jahre alt, als ich meinen Vater verlor. Ich war neun Jahre alt, als mein Vater beim Massaker von Marikana im Jahr 2012 erschossen wurde. Ich war neun Jahre, als ich ein Waisenkind wurde.

Jetzt bin ich ein Mann. Ich war am entabeni, das ist unser heiliger Berg, auf dem wir Xhosa unsere Initiationsriten abhalten. Aber ich bin aber – vor allem deswegen erwachsen -, weil ich das seit dem Massaker von 2012 sein muss. Meine Mutter starb schon ein Jahr davor, mein Vater war der einzige Anker der Familie – als er getötet wurde, verlor ich diesen Halt. Weiterlesen

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„Ihre Wachstums- nicht mit Ihren Klimazielen glaubwürdig vereinbar“: Rede von Liva Schäfer

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Vorstand und Aufsichtsrat,

um die globale Erwärmung auf 1,5 bzw. 2°C zu begrenzen, sind in allen Sektoren sofortige, schnelle und tiefgreifende Treibhausgasemissions-Reduzierungen notwendig, mahnt der neuste IPCC-Bericht.

Zwar loben Sie sich laut Ihres aktuellen Geschäftsberichts damit, dass Sie die Scope 1- und 2-Emissionen im Jahr 2023 von 18,4 auf 16,9 Millionen Tonnen senken konnten und damit sogar unter Ihren Prognosen lagen.

Jedoch, so fügen Sie im Geschäftsbericht 2023 selbst hinzu, kann die Reduktion vor allem auf geringere Produktionsmengen aufgrund eines Nachfragerückgangs zurückgeführt werden – demnach weniger auf effektive Maßnahmen zur Emissionsvermeidung.

Angesichts der raschen Annäherung einer globalen Erwärmung von 1,5°C und der weiterhin energieintensiven und auf fossile Brennstoffe angewiesene Produktion der BASF ist eine Treibhausgasemissionsreduktion von lediglich 2 Millionen Tonnen im Geschäftsjahr 2023 jedoch relativ gering. Weiterlesen

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„Wir haben unsere Väter beim Massaker von Marikana verloren“

Die jungen Südafrikaner Amina Hassan Fundi und Ndikho Jokanisi Bomela sprechen am 25. April auf der BASF-Hauptversammlung

Pressemitteilung, 25. April 2024

Die junge Generation aus Marikana: Ndikho Jokanisi Bomela (links) und Amina Hassan Fundi

Nachdem die Witwen zweier beim Massaker von Marikana/Südafrika erschossener Bergleute auf der BASF-Hauptversammlung 2016 gesprochen haben, ist nun die nächste Generation aus Marikana nach Mannheim gereist.

„Ich bin eines der Kinder, die durch die Profitgier von Lonmin und BASF zu Waisen geworden sind“, sagt Ndikho Jokanisi Bomela. Der 20-jährige Jurastudent aus dem Ostkap war neun Jahre alt, als sein Vater, der Bergarbeiter Semi Jokanisi, am 13. Weiterlesen

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„BASF bietet weiter in anderen Weltregionen Produkte an, die in der EU aus Gesundheits- und Umweltgründen verboten sind“: Rede von Peter Clausing, PAN Germany

Sehr geehrte Damen und Herren Aktionäre, sehr geehrte Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats.

Mein Name ist Dr. Peter Clausing vom Pestizid Aktions-Netzwerks e.V. Ich bin Toxikologe und ich bin sehr besorgt, dass die BASF in anderen Weltregionen weiterhin Produkte anbietet, die in der Europäischen Union aus Gesundheits- und Umweltgründen verboten sind.

Das Unternehmen scheint sich darauf spezialisiert zu haben, Menschen im Globalen Süden weiterhin Wirkstoffen auszusetzen, die von den Behörden als „wahrscheinlich fruchtbarkeitsschädigend beim Menschen“ oder „gefährlich für das Kind im Mutterleib“ eingestuft wurden. Dazu zählen das Herbizid Glufosinat (in der EU seit 2018 nicht mehr genehmigt) sowie die Fungizide Epoxiconazol (in der EU seit 2020 nicht mehr genehmigt) und Mancozeb (in der EU seit 2021 nicht mehr genehmigt), aber auch Fenpropimorph, das in der EU seit 2019 verboten und reproduktionstoxischer Stoff der Kategorie 2 ist. Weiterlesen

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„BASF bezieht Palmöl von höchst umstrittenen Palmölproduzenten“: Rede von Markus Dufner

Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist Markus Dufner, ich bin Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre.

Wir können weiterhin nicht erkennen, wie der Vorstand der BASF seinen menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten hinreichend nachkommt. Wir haben dazu Gegenanträge eingereicht, die ich hiermit formal stelle. Ich werde mich kurz fassen; unsere Kritik anhand eines Falles erläutern und dazu Fragen stellen.

BASF bezieht Palmöl von höchst umstrittenen Palmölproduzenten

Der Palmöl-Report 2024 „Im Schatten der Ölpalme“ der Romero-Initiative zeigt auf, dass BASF Palmöl von der Firma NaturAceites bezieht. Recherchen u.a. von Organisationen aus Guatemala und des ECCHR zeigen, dass es auf Plantagen dieses Unternehmens in Guatemala regelmäßig Verstöße gegen Arbeitsrechte gibt, darunter exzessive Arbeitsaufträge, unzureichende Löhne und die fehlende Möglichkeit, Gewerkschaften zu bilden. Weiterlesen

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