Kategorie: BASF SE

„Ihre Wachstums- nicht mit Ihren Klimazielen glaubwürdig vereinbar“: Rede von Liva Schäfer

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Vorstand und Aufsichtsrat,

um die globale Erwärmung auf 1,5 bzw. 2°C zu begrenzen, sind in allen Sektoren sofortige, schnelle und tiefgreifende Treibhausgasemissions-Reduzierungen notwendig, mahnt der neuste IPCC-Bericht.

Zwar loben Sie sich laut Ihres aktuellen Geschäftsberichts damit, dass Sie die Scope 1- und 2-Emissionen im Jahr 2023 von 18,4 auf 16,9 Millionen Tonnen senken konnten und damit sogar unter Ihren Prognosen lagen.

Jedoch, so fügen Sie im Geschäftsbericht 2023 selbst hinzu, kann die Reduktion vor allem auf geringere Produktionsmengen aufgrund eines Nachfragerückgangs zurückgeführt werden – demnach weniger auf effektive Maßnahmen zur Emissionsvermeidung.

Angesichts der raschen Annäherung einer globalen Erwärmung von 1,5°C und der weiterhin energieintensiven und auf fossile Brennstoffe angewiesene Produktion der BASF ist eine Treibhausgasemissionsreduktion von lediglich 2 Millionen Tonnen im Geschäftsjahr 2023 jedoch relativ gering. Weiterlesen

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„Wir haben unsere Väter beim Massaker von Marikana verloren“

Die jungen Südafrikaner Amina Hassan Fundi und Ndikho Jokanisi Bomela sprechen am 25. April auf der BASF-Hauptversammlung

Pressemitteilung, 25. April 2024

Die junge Generation aus Marikana: Ndikho Jokanisi Bomela (links) und Amina Hassan Fundi

Nachdem die Witwen zweier beim Massaker von Marikana/Südafrika erschossener Bergleute auf der BASF-Hauptversammlung 2016 gesprochen haben, ist nun die nächste Generation aus Marikana nach Mannheim gereist.

„Ich bin eines der Kinder, die durch die Profitgier von Lonmin und BASF zu Waisen geworden sind“, sagt Ndikho Jokanisi Bomela. Der 20-jährige Jurastudent aus dem Ostkap war neun Jahre alt, als sein Vater, der Bergarbeiter Semi Jokanisi, am 13. Weiterlesen

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„BASF bietet weiter in anderen Weltregionen Produkte an, die in der EU aus Gesundheits- und Umweltgründen verboten sind“: Rede von Peter Clausing, PAN Germany

Sehr geehrte Damen und Herren Aktionäre, sehr geehrte Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats.

Mein Name ist Dr. Peter Clausing vom Pestizid Aktions-Netzwerks e.V. Ich bin Toxikologe und ich bin sehr besorgt, dass die BASF in anderen Weltregionen weiterhin Produkte anbietet, die in der Europäischen Union aus Gesundheits- und Umweltgründen verboten sind.

Das Unternehmen scheint sich darauf spezialisiert zu haben, Menschen im Globalen Süden weiterhin Wirkstoffen auszusetzen, die von den Behörden als „wahrscheinlich fruchtbarkeitsschädigend beim Menschen“ oder „gefährlich für das Kind im Mutterleib“ eingestuft wurden. Dazu zählen das Herbizid Glufosinat (in der EU seit 2018 nicht mehr genehmigt) sowie die Fungizide Epoxiconazol (in der EU seit 2020 nicht mehr genehmigt) und Mancozeb (in der EU seit 2021 nicht mehr genehmigt), aber auch Fenpropimorph, das in der EU seit 2019 verboten und reproduktionstoxischer Stoff der Kategorie 2 ist. Weiterlesen

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„BASF bezieht Palmöl von höchst umstrittenen Palmölproduzenten“: Rede von Markus Dufner

Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist Markus Dufner, ich bin Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre.

Wir können weiterhin nicht erkennen, wie der Vorstand der BASF seinen menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten hinreichend nachkommt. Wir haben dazu Gegenanträge eingereicht, die ich hiermit formal stelle. Ich werde mich kurz fassen; unsere Kritik anhand eines Falles erläutern und dazu Fragen stellen.

BASF bezieht Palmöl von höchst umstrittenen Palmölproduzenten

Der Palmöl-Report 2024 „Im Schatten der Ölpalme“ der Romero-Initiative zeigt auf, dass BASF Palmöl von der Firma NaturAceites bezieht. Recherchen u.a. von Organisationen aus Guatemala und des ECCHR zeigen, dass es auf Plantagen dieses Unternehmens in Guatemala regelmäßig Verstöße gegen Arbeitsrechte gibt, darunter exzessive Arbeitsaufträge, unzureichende Löhne und die fehlende Möglichkeit, Gewerkschaften zu bilden. Weiterlesen

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„Klimaschutz auf Kosten biologischer Vielfalt wird internationalen Nachhaltigkeitszielen nicht gerecht“: Rede von Tilman Massa

Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist Tilman Massa, ich bin vom Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre.

Herr Brudermüller, Sie haben sich selbst erst kürzlich als politischen Vorstandschef bezeichnet.[1] Die FAZ ist sich sicher, Sie hätten die BASF auf Klimaschutzkurs gebracht.[2] Diese Aussage heißt zunächst, dass dies Ihr Vorgänger Kurt Bock, hier als Vorsitzender des Aufsichtsrats und Versammlungsleiter zugegen, eben nicht getan hätte. Inwieweit die Kursänderungen wirklich zu effektiven Klimaschutz führen, wird sich noch zeigen müssen.

Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob Sie und die BASF die wirklichen Herausforderungen beim Klimaschutz vor Augen haben. Nichts verdeutlicht dies für mich mehr, dass Sie erst jetzt damit beginnen, das Herz ihrer Chemieproduktion, die Steamcracker, zu elektrifizieren, um sich zumindest etwas von fossilem Gas lösen zu können. Weiterlesen

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BASF: Zivilgesellschaftliche Initiativen rufen zum Protest vor Hauptversammlung auf

  • Dachverband fordert, Dividende statt Zukunftsinvestitionen und Stellen zu kürzen
  • Ob in China, Südafrika oder Brasilien: Menschenrechtsverletzungen und untragbare Lebens- und Arbeitsbedingungen nicht selbst von der BASF identifiziert
  • Unzureichende Bilanz von scheidendem CEO Brudermüller bei Schutz von Klima, Umwelt und Menschenrechten

Anlässlich der anstehenden Hauptversammlung der BASF am 25. April 2024 in Mannheim rufen zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen und Organisationen zum Protest auf. Sie stellen dem scheidendem Vorstandsvorsitzenden Martin Brudermüller ein unzureichendes Zeugnis bei den angestoßenen Maßnahmen zum Schutz von Klima, Umwelt und Menschenrechten aus und fordern den designierte CEO Markus Kamieth auf, effektiviere Maßnahmen zu ergreifen.

BASF unfähig, selbst akute Menschenrechtsverletzungen identifizieren zu können

In zwei Gegenanträgen kritisiert der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre zusammen mit seinen Mitglieds- und Partnerorganisationen, dass die BASF nicht in der Lage ist, eigenständig akute Menschenrechtsverletzungen selbst in unmittelbaren Geschäftsbeziehungen identifizieren zu können. Weiterlesen

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Unfähig, selbst akute Menschenrechtsverletzungen identifizieren zu können: Unsere Gegenanträge

Zu Tagesordnungspunkt 2: Verwendung des Bilanzgewinns

Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre beantragt, die von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagene Verwendung des Bilanzgewinns abzulehnen.

Begründung:

Erneut ist die vorgeschlagene, gegenüber dem Vorjahr gleichbleibende Dividende zu hoch. Statt Stellen und Investitionen in die dringend nötige sozial-ökologische Transformation aller Geschäftsbereiche der BASF zu kürzen, sollte die Dividende gekürzt werden. Die aktuelle Dividendenpolitik ist nicht nachhaltig, sie geht sogar an die Substanz: Die vorgeschlagene Dividendensumme von über 3 Milliarden Euro kann schon jetzt nicht mehr aus den in 2023 frei verfügbaren Mitteln (Free Cashflow) von 2,7 Milliarden Euro bezahlt werden.

Es gibt jetzt noch die Möglichkeit, aus den Gewinnen von 2023 deutlich mehr in grüne Energien und die Kreislaufwirtschaft zu investieren, um etlichen Standorten eine konkrete Zukunftsperspektive statt Stellenabbau in Aussicht zu stellen. Weiterlesen

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BASF reagiert auf sklavenähnliche Bedingungen in Brasilien

Nach Ermittlungen gegen BASF als „tatsächlicher Arbeitgeber“ von sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen auf zwei Reisfarmen in Brasilien reagiert der Chemiekonzern schnell und beteiligt sich an Entschädigungszahlungen. Dennoch wirft der Fall ein schlechtes Licht auf die bisherigen Kontroll- und Präventionsmaßnahmen der BASF.

Würden die Maßnahmen der BASF zur Achtung der Menschenrechte in den eigenen Lieferketten oder dem Arbeitsschutz beim Einsatz der eigenen Agrargifte effektiv umgesetzt, hätte so etwas nicht vorfallen dürfen: Direkte Zulieferer der BASF sind nachweislich für menschenunwürdige Arbeitsbedingungen auf zwei Reisfarmen in Uruguaiana im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul verantwortlich, die den gesetzlich definierten sklavenarbeitsähnlichen Zwangsverhältnissen entsprechen.

Am 10.03.2023 wurden dort 85 Menschen, darunter 11 Minderjährige zwischen 14 und 17 Jahren, aus unmenschlichen Arbeitsbedingungen durch Beamt*innen der brasilianischen Bundespolizei, des Arbeitsministeriums sowie der Bundesstaatsanwaltschaft befreit. Weiterlesen

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