Kategorie: Hauptversammlung 2023

Keine Flucht ins Internet mehr!

Bündnis aus NGOs und Vereinen kritisiert virtuelle Hauptversammlungen

Im Jahr 2023 finden die Hauptversammlungen deutscher Konzerne bis auf wenige Ausnahmen online statt. Es hat sich realisiert, was Konzernkritiker*innen schon 2020 prophezeit hatten. Die unmittelbare Bedrohung durch die Pandemie ist vorbei, aber die Konzerne flüchten weiterhin in den virtuellen Raum. Schon 2020 hatte sich abgezeichnet, dass die virtuelle Hauptversammlung zwar aufgrund der Notwendigkeit in der Pandemie eingeführt werden, diese aber einen Präzedenzfall schaffen würde, von dem nie mehr abgewichen wird.

Im Jahr 2020 nutzte der BAYER-Konzern erstmals das „Gesetz zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht“ vom 27. Weiterlesen

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„Wenn BASF so tut, als ob sie sich für saubere Lieferketten einsetzt, dann ist sie auch diesen Menschen verpflichtet“: Rede von Niren Tolsi


Mein Name ist Niren Tolsi, und ich bin Journalist aus Südafrika.

Seit dem Massaker in Marikana im August 2012, bei dem 34 Männer starben, haben der Fotojournalist Paul Botes und ich das Leben der Familien, die in Marikana Angehörige verloren haben, dokumentiert.

Mit diesem Projekt wollten wir die tatsächlichen Kosten des Massakers von Marikana für die Familien, die Gemeinden und das neue Südafrika untersuchen, weil es ist ein verändertes Südafrika, das durch das Marikana eingeläutet hat. So ein gewaltsamer Bruch in einem angeblich demokratischen Südafrika erfordert, über seine Bedeutung nachzudenken.

Wir versprachen, das zu tun, und immer wieder zurückzugehen: Zu den Familien. Weiterlesen

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„Ich lade Sie, Herr Brudermüller, dazu ein, die Ukraine selbst zu besuchen“: Rede von Olena Osmolovska

Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist Olena Osmolovska. Ich komme aus der Ukraine und bin Mutter eines 10-jährigen Jungen. Ich gehörte zu einem kleinen Team der ukrainischen Gasgesellschaft Naftogaz, die sich mehrere Jahre gegen die russische Energiedominanz in der EU eingesetzt hat. Aufgrund meiner Arbeit hat mich die russische Regierung auf deren Sanktionsliste gesetzt.

Mein Name ist Klara Butz von der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald und ich werde die Rede und Fragen von Frau Osmolovska auf Deutsch verlesen.

2015 verhalf BASF der russischen Gazprom zur Kontrolle über wichtige Gasinfrastruktur in Deutschland. Das war ein Jahr nach Kriegsbeginn in meinem Land. Weiterlesen

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„Setzen Sie sich dafür ein, dass BASF nicht zum Profiteur des Völkermordes an den Uiguren wird!“: Rede von Haiyuer Kuerban, Weltkongress der Uiguren


Guten Tag,

mein Name ist Haiyuer Kuerban, ich bin Uigure und lebe seit 17 Jahren in Deutschland. Als ich 2006 zum Studieren hierher kam, wusste ich nicht, dass es mir schon bald nicht mehr möglich ist, in meine Heimat Ostturkistan, Autonome Region Xinjiang (wie sie auf Chinesisch heißt) zurückzukehren. Auch zwang mich die chinesische Regierung, den Kontakt zu meiner Familie abzubrechen, um nicht ihr Leben zu gefährden.

Meine Geschichte ist kein Einzelschicksal, sie steht für das, was Uiguren und Uigurinnen weltweit tagtäglich durchmachen müssen. Deshalb möchte ich mich herzlichst bei den Kritischen Aktionären bedanken, dass sie es mir ermöglichen, auf der BASF-Hauptversammlung für die uigurische Community weltweit zu sprechen. Weiterlesen

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„De-facto Arbeitgeber“ bei sklavenarbeitsähnlichen Arbeitsbedingungen in Brasilien: Rede von Tilman Massa

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Vorstand und Aufsichtsrat,

mein Name ist Tilman Massa, ich spreche für den Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre. Mit den uns übertragenen Stimmrechten fordern wir von der BASF deutliche effektivere Maßnahmen für den Schutz der Menschenrechte, der Umwelt und des Klimas ein.

Wir können auch dieses Jahr Sie als Vorstand nicht entlasten, da Sie aus unserer Sicht Ihren menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten nicht hinreichend nachgekommen sind. Wir haben dies in unseren Gegenanträgen ausführlich begründet.

Wir fordern Sie auf, aus den systematischen Risiken von Zwangsarbeit in China Konsequenzen zu ziehen. Ziehen Sie sich aus Ostturkistan/Xinjiang zurück, die Unterdrückung der Uigur:innen ist zu umfassend, und eine unabhängige Überprüfung aufgrund der staatlichen Repression nicht möglich. Weiterlesen

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BASF: Expansionspläne in China und spät angekündigter Russlandausstieg bei Wintershall Dea in der Kritik

  • Risiken uigurischer Zwangsarbeit zeigen Probleme bei China-Expansion
  • Auch bei Wintershall Dea scheint BASF nicht aus Fehlern lernen zu wollen  
  • Protest und Interventionen auf der BASF-Hauptversammlung

Anlässlich der morgigen Hauptversammlung der BASF prangern zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen und Organisationen negative Auswirkungen der BASF-Geschäfte auf Klima, Umwelt und Menschenrechte an.

China: Völlig unzureichende Konsequenzen aus Zwangsarbeitsrisiken

Die katastrophale Menschenrechtslage in den Internierungslagern in der uigurischen Region in China ist hinreichend dokumentiert. In diesen werden Millionen von Uigur:innen und anderen Turkvölkern indoktriniert, gefoltert und vergewaltigt. Immer häufiger werden neben diesen Lagern Fabriken errichtet, in denen Inhaftierte zu billigen Löhnen Zwangsarbeit verrichten müssen. In dieser Region betreibt die BASF zwei Joint Ventures und kann für diese nicht glaubwürdig ausschließen, dass Menschenrechte verletzt werden und Unternehmen in der Lieferkette haben, die von uigurischer Zwangsarbeit profitieren. Weiterlesen

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Abfindungsdiebstahl und Verletzung grundlegender Arbeitsrechte in der Lieferkette: Unsere Gegenanträge

Zu TOP 2: Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns

Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre beantragt, die von der Verwaltung vorgeschlagene Verwendung des Bilanzgewinns abzulehnen.

Begründung:

Die vorgeschlagene Dividende ist zu hoch. Ein höherer Teil des Bilanzgewinns sollte statt als Dividende vielmehr für effektive Maßnahmen verwendet werden, um strukturelle Probleme in den Lieferketten von Adidas zu lösen, damit grundlegende Arbeitsrechte und Sozialstandards umgesetzt werden können.

Lohndiebstahl in der Adidas-Lieferkette

Dazu gehört aktuell und dringend eine nachhaltige Beendigung der Industriepraxis von Lohndiebstahl, einschließlich der Nichtzahlung von gesetzlich vorgeschriebenen Abfindungen und Sozialleistungen sowie ein Ende der Verletzung von Gewerkschaftsrechten, die seit Beginn der Covid-19-Pandemie nochmals zugenommen haben – auch in den Lieferketten von Adidas (siehe unseren Gegenantrag zu Tagesordnungspunkt 3). Weiterlesen

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Ernüchternde Bilanz für Südafrika-Engagement der BASF

  • Studie zeigt weiterhin verschlechterte Lebens- und Arbeitsbedingungen bei BASF-Zulieferer Sibanye-Stillwater
  • Prekarisierung, Spaltung und fehlende Gerechtigkeit auch fast elf Jahre nach Massaker von Marikana und mehreren Jahren Engagement der BASF
  • Diskussionsveranstaltung, Protest und Interventionen zur BASF-Hauptversammlung für mehr Lieferkettenverantwortung

Anlässlich der BASF-Hauptversammlung am 27. April in Mannheim fordert die südafrikanisch-europäische Kampagne Plough Back the Fruits von dem Chemiekonzern ein wirkungsvolleres Engagement bei seinem südafrikanischen Platin-Zulieferer Sibanye-Stillwater.

Nach dem Massaker von Marikana 2012, bei welchem 34 streikende Minenarbeiter erschossen wurden, sollten die Verantwortlichen nicht nur zur Rechenschaft gezogen, sondern auch die prekären, teils unmenschlichen Lebensbedingungen in den Bergbaugemeinden nachhaltig verbessert werden. Nach zivilgesellschaftlichem Druck, ihrer Lieferkettenverantwortung gerecht zu werden, ist dazu auch die BASF mit Sibanye-Stillwater in Austausch getreten und führte Audits durch. Weiterlesen

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