Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Vorstand und Aufsichtsrat,
mein Name ist Tilman Massa, ich bin Co-Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre. Mit den uns übertragenen Stimmrechten fordern wir ein stärkeres Engagement von Thyssenkrupp bei Menschenrechten und beim Umwelt- und Klimaschutz.
Wir sehen bei diesen Themen weiterhin massiven Nachholbedarf, der auch im letzten Geschäftsjahr nicht substantiell von Ihnen aufgeholt worden ist. Wir entlasten daher den Vorstand nicht und haben einen entsprechenden Gegenantrag eingereicht, den ich hiermit auch formal stelle.
Beginnen möchte ich aber mit einem Lob an den Vorstand: Sie haben zu unseren Gegenanträgen schriftlich Stellung bezogen. Inhaltlich sehe ich unsere Kritikpunkte aber vielmehr bestätigt als entkräftet. Weiterlesen
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mein Name ist Philipp Lottholz, ich bin Vorstandsmitglied des Vereins Stolipinovo in Europa e.V., eines Vereins zur Unterstützung osteuropäischer Migrant*innen in Duisburg und Umgebung, und ich freue mich heute im Auftrag des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre zu Ihnen sprechen zu dürfen.
Hierbei geht es um ein Thema, dessen gesellschaftlicher Bedeutung innerhalb des Unternehmens noch nicht ausreichend Rechnung getragen wird, zumindest was die bisherigen Entwicklungen und Kommunikation dazu betrifft.
Im Namen des Dachverbandes der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, und der Community osteuropäischer Arbeitsmigrant*innen fordern wir eine konsequente Verantwortungsübernahme für die Ausbeutung, schlechten Arbeitsbedingungen und Gefahren, denen Arbeiter bei Subunternehmern bei ThyssenKrupp Steel offensichtlich ausgesetzt sind; eine Situation die in der jüngeren öffentlichen Berichterstattung belegt wurde. Weiterlesen
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Thyssenkrupp will Gewinne kurzsichtig ausschütten und nutzt Staatshilfen, statt selbst mehr in sozialökologische Transformation zu investieren
Ausbeutung und schlechte Arbeitsbedingungenbei Subunternehmen
„Zeitenwende“ darf nicht zu riskantem Aufrüsten von Despoten führen
Zur morgigen Hauptversammlung von Thyssenkrupp fordert der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre den Industriekonzern auf, die im letzten Jahr vor allem durch gestiegene Preise und weniger durch erfolgreiches Management erzielten Gewinne vollständig in die sozialökologische Transformation zu investieren. Der Dachverband lehnt den Dividendenvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat als unverantwortlich ab. Thyssenkrupp gehört zu den klimaschädlichsten Konzernen Deutschlands. So ist allein das Stahlwerk in Duisburg für etwa zwei Prozent der Treibhausgasemissionen Deutschlands verantwortlich. Weiterlesen
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Zu Tagesordnungspunkt 2: Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns
Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre beantragt, die von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagene Verwendung des Bilanzgewinns abzulehnen.
Begründung:
Thyssenkrupp benötigt jeden erwirtschafteten Cent für Investitionen, um die Zukunftsfähigkeit der eigenen Geschäftstätigkeit und das Erreichen der eigenen Klimaziele sicherstellen zu können. Die im letzten Jahr vor allem durch gestiegene Preise und weniger durch erfolgreiches Management erzielten Gewinne können zudem kaum die weiterhin hohen Energiekosten und steigende Zinsen ausgleichen. Angesichts der aktuellen Krisen und damit einhergehenden Unsicherheiten sollte ein vorausschauendes und verantwortungsvoll handelndes Management aktuell keine Dividende auszahlen.
Gewinne besser für Investitionen in Klimaschutz nutzen
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Anlässlich der morgigen Hauptversammlung von Thyssenkrupp fordern die Menschenrechts- und Umweltorganisation urgewald gemeinsam mit dem Dachverband der Kritischen Aktionär*innen den Industriekonzern erneut dazu auf, Rüstungsgeschäfte mit kriegführenden und menschenrechtsverletzenden Staaten zu beenden. Es bedarf endlich einer entsprechenden konzernweiten Richtlinie für Auslandsgeschäfte.
Aktuell in der Kritik der beiden Organisationen stehen zwei jüngst abgeschlossene Deals mit Ägypten und Israel:
So soll Ägypten drei weitere Fregatten von Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) erhalten, obwohl das nordafrikanische Land wegen Menschenrechtsverletzungen sowie seiner Verwicklung in den Jemen-Krieg und in die Konflikte in Libyen seit Jahren massiv in der Kritik steht. Militärmachthaber Al-Sisi hat seit seiner Machtübernahme 2014 die Demokratie abgebaut und gleichzeitig massiv aufgerüstet.
In unserem Gegenantrag zu TOP 2 kritisieren wir, dass der Vorstand der Thyssenkrupp AG nicht ausreichend seiner Verantwortung für das Erreichen der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens und der UN-Nachhaltigkeitsagenda nachkommt. Zudem kritisieren wir Rüstungsexporte an kriegführende und menschenrechtsverletzende Staaten.
Fragen zu Rüstungsgeschäften und Rüstungsexporten:
Die neue Bundesregierung äußerte sich sehr kritisch zu den Rüstungsexporten von Thyssenkrupp. Sie will ein Rüstungsexportkontrollgesetz einführen, noch dieses Jahr. Sehen Sie ein erhöhtes Risiko, dass Ihre aktuellen und geplanten Rüstungsgeschäfte mit kriegführenden und menschenrechtsverletzenden Staaten nicht mehr genehmigt werden könnten?
Welche konkreten Vorhaben mit welchem finanziellen Umfang könnten aus Ihrer Sicht betroffen sein?
Werden Sie Ihre Verfahren der Auftragsakquise im Hinblick auf das künftige Rüstungsexportkontrollgesetz ändern?
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Zu Tagesordnungspunkt 2: Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands
Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre beantragt, den Mitgliedern des Vorstands die Entlastung zu verweigern.
Begründung:
Der Vorstand der Thyssenkrupp AG kommt weiterhin nicht ausreichend seiner Verantwortung für das Erreichen der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens und der UN-Nachhaltigkeitsagenda nach.
Steigende Emissionen bei einem der klimaschädlichsten Konzerne Deutschlands
Gegenüber dem Geschäftsjahr 2019/2020 stiegen die Treibhausgasemissionen um 2 Mio. Tonnen und lagen im Geschäftsjahr 2020/2021 bei knapp unter 25 Mio. Tonnen (Scope 1 und 2). So bleibt Thyssenkrupp eines der klimaschädlichsten Unternehmen Deutschlands und schafft wenig Vertrauen, die eigenen – ohnehin wenig ambitionierten – Klimaziele bis 2030 (30 Prozent weniger als 2018) erreichen zu können. Weiterlesen
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Die im Jahr 2014 erfolgte Verschmelzung der Thyssenkrupp Steer Tec Mülheim GmbH auf die Thyssenkrupp Presta Mülheim GmbH war möglicherweise rechtswidrig. Bei beiden Gesellschaften handelt es sich um Tochtergesellschaften der Thyssenkrupp AG. Laut Klage eines Betriebsratsmitglieds der Thyssenkrupp Presta Mülheim GmbH beim Amtsgericht Duisburg vom 30.12.2021 (AZ 515 C 17/22) hatte die Beklagte GmbH ihren ursprünglichen Geschäftsbetrieb in Düsseldorf 2012 stillgelegt und den Sitz im Februar 2014 nach Mülheim an der Ruhr verlegt. Der Kläger wurde als Betriebsrat der an einer Unternehmensumwandlung beteiligten Firmen weder angehört noch wurde ihm der Vertrag oder der Entwurf der Verschmelzungs- und des Übernahmevertrages zugeleitet. Der Betriebsrat hätte gemäß § 5 Abs. Weiterlesen
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