Gemeinsame Pressemitteilung vom 30. September 2020
Keine Entlastung für Vorstand und Aufsichtsrat auf heutiger virtueller Hauptversammlung wegen Umweltsünden und Menschenrechtsverletzungen
Köln/Sassenberg – Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre und urgewald warnen vor der verfehlten Modellpolitik der Volkswagen AG, verweisen auf Menschenrechtsverletzungen in der chinesischen Autonomen ProvinzXinjiang, in der ein VW-Werk liegt, und verlangen statt einer hohen Dividende mehr Investitionen in eine klimafreundliche Verkehrswende. Zur VW-Hauptversammlung, die wegen der Covid-19-Pandemie nur online stattfindet, haben die Kritischen Aktionär*innen drei Gegenanträge und 65 Fragen eingereicht. „Trotz des nun endlich zur Auslieferung bereitstehenden Hoffnungsträgers VW ID.3 und erster, aber leider meist großer und schwerer E-Modelle bei Porsche und Audi, hat es die Volkswagen AG verpasst, rechtzeitig rein elektrische Modelle in ausreichender Zahl und vor allem in den unteren Segmenten auf den Markt zu bringen“, kritisiert Jens Hilgenberg, Vorstandsmitglied des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre.
A. Verzicht auf Ausschüttung der Dividende und Bildung von Rückstellungen für Konversionsmaßnahmen
Die Volkswagen AG schlägt vor, eine Dividende von 4,80 Euro je Stammaktie und 4,86 je Vorzugsaktie auszuschütten. Wäre es nicht besser, wenn die Volkswagen AG Rückstellungen bilden würde für den Ausgleich der Folgen der Corona-Pandemie?
Wie hoch beziffern Sie die Kosten, die VW durch die Corona-Pandemie und die Folgen des Lockdowns entstanden sind? Was sind die drei Bereiche, in denen die höchsten Kosten entstanden?
Warum haben Sie sich angesichts der wirtschaftlichen Gesamtsituation nicht für einen Verzicht auf die Dividenden-Ausschüttung entschieden?
Wäre es nicht besser, wenn die Volkswagen AG Rückstellungen bilden würde, um so notwendige Konversionsmaßnahmen für einen verstärkten Umbau des Konzerns in Richtung Elektromobilität voranzutreiben?
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Einigung stellt einen ersten Schritt zur Übernahme historischer Verantwortung dar, doch Sprachregelung, Spendencharakter und Unvollständigkeit der Entschädigungen lassen Zweifel an echtem Schuldeingeständnis von Volkswagen.
Volkswagen do Brasil hat sich im Rahmen der seit Ende 2017 in São Paulo stattfindenden außergerichtlichen Verhandlungen unter Vermittlung der brasilianischen Bundesstaatsanwaltschaft dazu bereit erklärt, Entschädigungszahlungen zu leisten. Damit stellt sich Volkswagen der historischen Verantwortung aufgrund der aktiven Beteiligung an politischer Verfolgung und Unterdrückung von Oppositionellen während der brasilianischen Militärdiktatur (1964-1985).
Dabei geht es um eine Summe in Höhe von insgesamt 36 Millionen Reais (derzeit umgerechnet rund 5,6 Millionen Euro), die in Individual- und Kollektiventschädigungen gezahlt werden sollen. Weiterlesen
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Wir haben dreiGegenanträge zur Hauptversammlung der Volkswagen AG am 30.09.2020eingereicht.
Gegenantrag zu TOP 2: Beschlussfassung über die Gewinnverwendung der Volkswagen AG
Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre e.V. beantragt, dass die Volkswagen AG für das Geschäftsjahr 2019 keine Dividende ausschüttet.
Begründung:
Da die Bildung und Dotierung von Rückstellungen nicht der Hauptversammlung obliegt, werden wir unsere Begründung für die Ablehnung, eine Dividende auszuschütten, in unserem Gegenantrag zu TOP 3 ausführen (Versäumnis des Vorstands zur Bildung von Rückstellungen).
Gegenantrag zu TOP 3: Beschlussfassung über die Entlastung der im Geschäftsjahr 2019 amtierenden Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2019
Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre e.V. Weiterlesen
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Im Kampf um Erinnerung, Wahrheit, Gerechtigkeit und Reparationen in Brasilien fordern Menschenrechtsaktivist:innen, Gewerkschafter:innen und international renommierte Jurist:innen von Volkswagen do Brasil, dem 2017 erfolgten Eingeständnis der historischen Komplizenschaft mit der brasilianischen Militärdiktatur endlich Taten folgen zu lassen und der Einsetzung und Errichtung eines musealen Erinnerungsortes nicht weiter Steine in den Weg zu legen.
Seit 2015 wurde in São Paulo von drei Bundesstaatsanwaltschaften gegen Volkswagen do Brasil ermittelt, um zu klären, ob und inwieweit die brasilianische Tochterfirma von Volkswagen zur Zeit der brasilianischen Militärdiktatur mit den Repressionsorganen der Diktatur zusammengearbeitet hat und sich der Komplizenschaft an Menschenrechtsverletzungen wie illegales Verhaften und Foltern mitschuldigt gemacht habe.Weiterlesen
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Die Veranstaltung zum Fall „Volkswagen und die brasilianische Militärdiktatur“ stieß mit über 4.600 Teilnehmenden auf großes Interesse in Brasilien und Deutschland
Pedro Campos von der Universidade Federal Rural do Rio de Janeiro gab einen Überblick über das Verhältnis der Unternehmen zur brasilianischen Militärdiktatur,
Christian Russau vom Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre berichtete über den Widerhall in Deutschland und die Entwicklungen des Falls der Komplizenschaft von VW do Brasil mit der Militärdiktatur. Dabei umriss er die Forderungen nach Entschuldigung, individueller und kollektiver Entschädigung der brasilianischen und deutschen Zivilgesellschaft und wie VW noch immer versucht, die historische Erinnerung und Verantwortung zu beschönigen. Weiterlesen
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Berlin/Köln. Die Autolobby ruft in diesen Tagen nach Kaufprämien für Pkw. Zeitgleich planen eben diese Autokonzerne Dividendenauszahlungen in Milliardenhöhe an Aktionärinnen und Aktionäre. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre kritisieren diese Vorgehen scharf und machen anhand konkreter Zahlen der drei großen deutschen Automobilhersteller deutlich, dass die Forderungen der Autokonzerne nach Staatshilfen in Form von Kaufbeihilfen, Steuersenkungen und einer neuen Form der Abwrackprämie absolut unangemessen sind.
Jens Hilgenberg, Leiter Verkehrspolitik des BUND und Vorstandsmitglied beim Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre: „Gewinne privatisieren und Risiken sozialisieren, das ist der Plan der Autokonzerne. Weiterlesen
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Für die Elektrifizierung von Fahrzeugen werden Rohstoffe benötigt, die im Globalen Süden unter menschenunwürdigen und umweltschädlichen Bedingungen abgebaut werden. Soll der Umstieg auf Elektromobilität tatsächlich nachhaltig werden, muss die Autoindustrie dringend Lösungen finden.
Lithium aus Chile
Fast alle aktuellen Batterien setzen auf Lithium. Für eine Tonne Lithiumsalz werden bis zu zwei Millionen Liter Wasser benötigt. In Chile, zweitgrößter Produzent der Welt, wird das Wasser unter der Atacama-Wüste an die Oberfläche gepumpt. Nun sind Flussläufe ausgetrocknet, die meist indigene Bevölkerung hat lebenswichtige Wasserzugänge verloren.
Kobalt aus dem Kongo
Kobalt wird in großen Mengen bei der Batterieproduktion für Elektrofahrzeuge benötigt. Weiterlesen
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